Beispiel «Kino Plus Meiringen», ist das die Zukunft?
Seit Januar 2023 findet im Kino Meiringen einmal pro Monat ein Bühnenanlass statt. Die Konzerte, Theater und Lesungen werden im Schnitt von ca. 80 Gästen besucht. Der Transformationsprozess, vor über einem Jahr injiziert, ist in der Realität angekommen. Bauliche Anpassungen sind noch im Gange oder geplant (Heizung, Lüftung, Umgestaltung Eingangsbereich etc.), doch der Bühnenbereich inkl. Beleuchtung, ist anstelle der Kinobestuhlung des 2. Ranges realisiert. Mit neuen, edlen Stühlen (dank Einzelsponsoren) und mobilen Ausstattungselementen, können Vorführungen individuell inszeniert werden. Die Leinwand, in Meiringen werden wöchentlich nach wie vor 5 bis 6 Filme gezeigt, macht auch Bühnenanlässe zu speziellen Events. Das waren z.B. Dichterlesung mit Grossbildern zum Thema, Rahmenprogramm zur Musikfestwoche Meiringen mit einem Glasbläser-Film mit live dazu gespieltem Fagott oder Konzerte mit passenden Bildern im Hintergrund.
Kleinkunst als Inspiration zum kontinuierlichen Dialog und sozialen Zusammenhalt
Nicht nur die Events selbst und die Kooperationen mit der Musikfstwoche oder dem Volkstheaterfestival Meiringen geben dem «Kino-Kulturhaus» neuen Schwung. Dank der flexiblen Bestuhlung und einer kleinen Bistro-Infrastruktur kann vor, während und nach den Darbietungen etwas getrunken werden. Das scheint gerade für kulturinteressierte Menschen, die nicht in Beizen oder Bars anzutreffen sind, wichtig zu sein, um sich in passender Atmosphäre zu treffen und auszutauschen. Dieser gesellschaftlich wichtige Effekt der «Kultur-Stammkunden», ist nicht zu unterschätzen und für mich ein wichtiger Grund, Eintrittspreise bei regelmässig stattfindenden Bühnenanlässen so tief wir möglich zu halten. …Wobei wir (schon) wieder unweigerlich bei der Subventionsfrage angekommen sind. Kleinkunst- und Programm-Kulturveranstaltungen sind nicht nur regelmässig zur Verfügung gestellte Geistesnahrung, Unterhaltung sowie ein Gegengewicht zum Alltag und Mainstream, sondern auch Inspiration zum kontinuierlichen Dialog und sozialen Zusammenhalt. Ich meine, das ist von öffentlichem Interesse und sollte nicht nur denen, die es sich leisten können, vorbehalten sein!