Die Innovationspreise Berner Oberland 2024 wurden in Thun verliehen. Anlässlich des traditionellen Neujahrsapéros der Volkswirtschaft Berner Oberland wurden die Projekte «GoldenPass Express», «CUBE Lenk» und «Innovatives Lohnmodell nach New Pay Ansätzen» der Firma Nexplore AG, ausgezeichnet. Die Innovationspreise Berner Oberland sind mit je 3'000 Franken dotiert.
Eine umsteigefreie Verbindung zwischen zwei touristischen Anziehungspunkten, das kleinste Museum im Schweizer Alpenraum und ein innovatives Lohnmodell: Drei Projekte wurden am Neujahrsapéro der Volkswirtschaft Berner Oberland mit dem Innovationspreis Berner Oberland ausgezeichnet. Die siebenköpfige Jury wählte die siegreichen Projekte aus insgesamt 16 spannenden Einreichungen aus allen Regionen des Berner Oberlandes und aus unterschiedlichsten Branchen aus.
Von einer «Weltpremiere» und einem «Jahrhundertwerk» sprach Jurymitglied Vera Brawand, Grindelwald, in Ihrer Laudatio für das erste ausgezeichnete Projekt: Die umsteigefreie GoldenPass Express-Linie verbindet die beiden Hotspots Interlaken und Montreux und ist ein touristisches Leuchtturmprojekt der innovativen Montreux Oberland Bahn MOB AG. Zahlreiche Herausforderungen galt es zu meistern, bevor die heutige umsteigefreie Linie realisiert werden konnte. «Zum ersten Mal kam die Idee einer 3. Schiene – sprich ohne Umsteigen von Montreux nach Interlaken – im Jahr 1928 auf», so Brawand. Am 11. Dezember 2022 war es endlich soweit und der Traum wurde Realität.
Mit einem Superlativ ging es auch beim zweiten Siegesprojekt weiter: Das kleinste Museum im Alpenraum wurde am 1. August 2024 eröffnet und zeigt im Glaswürfel CUBE an der Lenk die Geschichte der Steinzeitmenschen im Alpenraum anhand der Funde vom Schnidejoch. Laudator und Jury-Mitglied Michi Gehret, Feutersoey, lobte die Kreativität und das Engagement der Beteiligten: «Der CUBE ist ein Ort, der keine festen Öffnungszeiten benötigt, keinen Eintritt verlangt und kein Personal braucht, um die Besucher willkommen zu heissen. Ein Ort, der einfach da ist, um entdeckt zu werden.»
Dass sich die Thuner Firma Nexplore von einer klassischen, hierarchischen zu einer selbstorganisierten holokratischen Organisation transformiert hat, verdient allein noch keinen Innovationspreis. Was die Jury beeindruckt und überzeugt hat, ist das Lohnmodell nach New Pay Ansätzen, welches Nexplore eingeführt hat. Die Mitarbeitenden bestimmen unter anderem gemeinsam ihren Lohn. Für Jurymitglied René E. Häsler ist klar: «Mit diesem Modell verfügt das Unternehmen über überragende Vorteile.» So wird nicht nur dem Fachkräftemangel entgegengewirk und die Fluktuation gering gehalten, sondern es kommt auch weniger zu Nachfolgeproblemen, Entscheidungen werden gemeinsam und breit abgestützt gefällt und es gibt keine Lohnexzesse.
Rund 175 Personen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft wohnten der Preisverleihung im Hotel Seepark in Thun bei und tauschten sich beim anschliessenden Apéro angeregt aus. Vor der Vergabe der Innovationspreise gab Deborah Schranz, Projektleiterin Women’s EURO 2025 Host City Thun, einen Einblick in Ihre Arbeit. Die Spiele der Frauenfussball-Europameisterischaft in der Stockhorn Arena in Thun gehören unbestritten zu den sportlichen Highlights des Jahres 2025 im Berner Oberland. Noch sind die Veranstaltenden auf der Suche nach Helferinnen und Helfern im Stadion und in den Fanzonen. Interessierte können sich auf der Website der UEFA als Volunteer anmelden.
Susanne Huber, Geschäftsführerin
E-Mail susanne.huber@volkswirtschaftbeo.ch