Kooperation und Vernetzung wichtiger denn je

Am Gemeinde-Forum 2022 der Volkswirtschaft Berner Oberland in Interlaken informierten sich am Montag Vertreterinnen und Vertreter der Behörden aus der Region über aktuelle Themen. Die Entwicklungen im Gesundheitswesen, Herausforderungen in der Raumplanung und wie wichtig die Gemeinden bezüglich Kulturfinanzierung sind, standen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Am Gemeinde-Forum 2022 der Volkswirtschaft Berner Oberland in Interlaken informierten sich am Montag Vertreterinnen und Vertreter der Behörden aus der Region über aktuelle Themen. Die Entwicklungen im Gesundheitswesen, Herausforderungen in der Raumplanung und wie wichtig die Gemeinden bezüglich Kulturfinanzierung sind, standen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Die medizinische Versorgung ist für die Gemeinden im Berner Oberland ein zentrales Thema, sind Hausärzte doch immer schwieriger zu finden. So war es für die Teilnehmenden des Gemeinde-Forums der Volkswirtschaft Berner Oberland höchst spannend, den Ausführungen von Regierungsrat Pierre Alain Schnegg zum Gesundheitswesen der Zukunft zu folgen. Eine enge Vernetzung der Leistungsträger und mehr Kooperationen seien in Zukunft unabdingbar, so der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektor des Kantons. Er schilderte, wie eine integrierte Versorgung aussehen kann und weshalb digitale Angebote wie beispielsweise die Telemedizin sich noch weiter entwickeln sollten. Den Gesundheitscampus Simme Saane lobte der Regierungsrat als gutes Beispiel, wie Synergien genutzt werden können. In der anschliessenden Diskussion ging Pierre Alain Schnegg auch auf Fragen zur Umsetzung der Pflegeinitiative ein und wie für Hausärzte ländliche Gebiete beispielsweise mit Praxisassistenzstellen oder gleichzeitiger Tätigkeit in einem Heim oder Spital attraktiver werden können.

Kultur als Standortvorteil

Hans Ulrich Glarner, Leiter des Amts für Kultur, leitete gekonnt mit einem Werbespot zur Kultur zu seinem Fachgebiet über, indem er erklärte, dass ein attraktives Kulturangebot in einer Region auch Fachkräfte, wie zum Beispiel Hausärzte, anziehen kann. Sein Anliegen war es, den rund 60 anwesenden Gemeindevertretern und -vertreterinnen aufzuzeigen, wie wichtig die Förderung der Kultur durch die Gemeinden ist. Denn nur wenn die Gemeinden Kulturschaffende und Kulturprojekte unterstützen, können diese auch beim Kanton Beiträge beantragen, was nach den schwierigen Pandemie-Jahren für die Branche umso wichtiger ist. Auch seine Botschaft lautete sich zu vernetzen und über die Gemeindegrenzen hinaus Kulturangebote zu fördern, für die Einheimischen, aber auch für den Tourismus.

Daniel Wachter, Vorsteher des Amtes für Gemeinden und Raumordnung im Kanton Bern (AGR), ging auf verschiedene Themen aus seinem Amt ein und zeigte zuerst auf, wie die Situation bei den Raumplanungsverfahren liegt. In diesem Bereich hat das AGR mehr Handlungsspielraum. Verfahren müssen zunehmend koordiniert werden, was sinnvoll und effizient ist; sie werden aber auch immer komplexer und aufwändiger. Dies ist bei seit langem gleichbleibenden Ressourcen eine Herausforderung. Beim Bauen ausserhalb der Bauzonen kann das AGR nur Bundesrecht vollziehen, und weil der Kanton Bern bei den Gebäudeflächen im kantonalen Vergleich obenaus schwingt, kontrolliert der Bund die Entscheide des AGR umso genauer. Zusammen mit dem Thema illegales Bauen ist das AGR laut Daniel Wachter daher stark gefordert. Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden im Berner Oberland funktioniere aber sehr gut, so der Amtsleiter. Und auch dass 98 Prozent der Bauverfügungen im Kanton Bern positiv beantwortet werden, freut Daniel Wachter.

Herausforderungen für Oberländer Gemeinden

Thomas Egger, Direktor Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), zeigte auf, wofür sich die SAB auf nationaler Ebene einsetzt. Zentral sind Reformen in der Berggebietspolitik und in der Agrarpolitik, damit die Entwicklung für Gemeinden möglich bleibt. Deshalb engagiert sie sich in der Raumplanung, für die Digitalisierung, in verschiedenen Abstimmungskämpfen und gegen die Abwanderung. Thomas Egger ist es ein Anliegen, dass die Berner Oberländer Gemeinden Mitglied der SAB sind, um der Organisation eine starke Stimme in der Politik zu geben. Die Volkswirtschaft Berner Oberland ist ebenfalls Mitglied und überzeugt, dass der gebündelte Einsatz auf nationaler Ebene für unsere Region ein wertvoller Beitrag ist.

Den Abschluss des sehr abwechslungsreichen Gemeinde-Forums im Kulturlokal TopOff in Interlaken bestritt Bernd Nordieker von der Landos AG. Er stellte den Anwesenden die Frage, inwiefern die Gemeinden auf die Thematik E-Mobilität vorbereitet sind. Der Mobilitäts-Spezialist zeigte auf, dass es dabei nicht nur um den Fahrzeugpark der Gemeinde geht, sondern ebenso um Verkehrsplanung, Standortattraktivität und die elektrische Infrastruktur.

Vernetzung von Wirtschaft und Politik ist für die Volkswirtschaft Berner Oberland ein wichtiges Anliegen. Mit den vielseitigen Themen am Gemeinde-Forum kann auch der Austausch mit der kantonalen Verwaltung und das gegenseitige Verständnis vertieft werden. Im Vorfeld des Anlasses wurden neue Behördenmitglieder über das Zusammenspiel von Organisationen im Berner Oberland informiert und die Ziele und der Nutzen von Wirtschaftsförderung und Standortförderungsangeboten aufgezeigt.

Für weitere Auskünfte

Susanne Huber
Geschäftsführerin

susanne.huber@volkswirtschaftbeo.ch

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