Während meiner Tauchreise mit einem kleinen Schiff auf dem roten Meer hatte ich ein spezielles «kulturelles» Erlebnis. Zu moderner ägyptischer Musik tanzte ich mit einem jungen Rumänen, ungarischer Herkunft, der in Transsilvanien lebt, zum ersten Mal in meinen 60 Lebensjahren, Hip-Hop. Die ägyptische Crew klatschte ebenso begeistert den Rhythmus wie die Transsilvaner, die Deutsche und die Schweizer. Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe, unterschiedlichen Alters, und verschiedener Religionen – verbunden durch Musik und Tanz.
Dieses Erlebnis bereitete mir einerseits viel Freude und andererseits macht es mich nachdenklich. Wie gehen wir in kulturellen Belangen miteinander um? Wir machen uns Gedanken darüber welche kulturelle Bedeutung ein Jodlerklub, eine Jazzcombo, eine Rockband oder eine Opernsängerin haben. Was trägt das Theaterstück im Stadttheater und was ein Volkstheater zu Unterhaltung bei? Welche Gefühle lösen Bilder oder Skulpturen in uns aus – egal ob sie in einem Restaurant, im Kunstmuseum ausgestellt werden oder wie hoch der Preis ist? Was bringt uns zum Nachdenken, was macht uns Freude und was berührt uns? Sind nicht das die entscheidenden Fragen, wenn es um Kunst und Kultur geht?
Die Volkswirtschaft Berner Oberland will verbinden. Der Kulturrat lädt nächstes Jahr Kunstschaffende, Kulturorganisatoren oder kulturverantwortliche Behörden zu Kulturapéros ein. Willkommen sind alle, Volksschauspielerinnen, Regisseure, professionelle Musiker und Künstler. Ziele sind unter anderem Vernetzung und der Austausch untereinander.
Ich wünsche mir, dass mehr Menschen im Berner Oberland, egal zu welcher Musik, gemeinsam den Rhythmus klatschen und das Verbindende spüren.