(CONNECT) Die RUAG kann in die Nitrochemie-Gruppe investieren. Der Bundesrat hat am 30. April 2025 laut einer Medienmitteilung die strategischen Ziele des Rüstungskonzerns entsprechend angepasst. Denn bisher verfügt die RUAG weder über die finanziellen Mittel für eine Investition noch darf sie sich verschulden. Einzige Ausnahme ist die Weiterentwicklung ihres Immobilienportfolios.
Hintergrund ist eine Anfrage des deutschen Rüstungskonzerns und Automobilzulieferers Rheinmetall, ob sich die RUAG an einer Kapazitätserweiterung der Nitrochemie in Höhe von rund 230 Millionen Euro beteiligen wolle. Rheinmetall ist mit 55 Prozent und die RUAG mit 45 Prozent an dem Berner Unternehmen beteiligt. Entsprechend ihrem jeweiligen Anteil werden nun Rheinmetall rund 120 und die RUAG rund 100 Millionen Euro investieren.
Die angefragte Kapazitätserweiterung steht im Zusammenhang mit einem Auftrag der deutschen Bundesregierung an Rheinmetall im Wert von rund 8,5 Milliarden Euro sowie mit der seit dem Beginn des Ukrainekrieges „ausserordentlich hohen Nachfrage“ nach Munition und Treibladungspulver der Nitrochemie. Von ihr bezieht die Schweizer Armee Treibladungen für die Artillerie und kleinere Mengen sonstiger Munition, und sie vergibt an das Unternehmen Aufträge für den Unterhalt von Munition.
Somit werde mit der Beteiligung der RUAG an der Kapazitätserweiterung der Nitrochemie «die Sicherstellung der Ausrüstung der Armee verbessert und ihre Verteidigungsfähigkeit gestärkt». Ausserdem trage der Bundesrat damit zur Stärkung der Schweizer Position auf dem Rüstungsmarkt bei. ce/mm